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Slovensky Cuvac vom Pleissengrund
Geschichte des
Slovensky Cuvac

Zu einer der seltenen und relativ unbekannten Hunderassen der Welt zählt sicherlich auch der slowakische Hirtenhund, der Slovensky Cuvac. Häufig wird er mit dem ungarischen Kuvasz verwechselt, dessen Standard sich aber in wesentlichen Punkten von dem des Slovensky Cuvac unterscheidet.

Die europäische Zucht heute

 

Mit einer jährlichen Welpeneintragung von ca. 250 Hunden in der Slowakei, rund ebenso vielen in der Tschechei, ca. 20 bis 60 Welpen in Finnland und Deutschland ist die Population des Slovensky Cuvac europaweit relativ gering. Dennoch ist die Zuchtbasis stabil und ausreichend verzweigt. Der Slovensky Cuvac war zu keiner Zeit ein Modehund und wird es wohl auch nicht werden. Diese Tatsache ist durchaus ein Segen für die Rasse.

 

 

 

Die Geschichte der weißen Gebirgshunde

 

Die Bezeichnung „Gebirgshunde“ ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe großer, kräftiger, meistens weißer oder überwiegend weißer Hunde, deren Aufgabe es war, die Herden vor zweibeinigen oder vierbeinigen Dieben zu schützen. Die mächtigen weißen Gebirgshunde verbreiteten sich in verschiedenen, klimatisch ähnlichen Regionen, wo sie, entsprechend den Gegebenheiten und Einsatzbedingungen ihren Typ veränderten und zu eigenständigen Rassen (etwa der ungarische Kuvasz, der italienische Maremmano-Abruzzese und eben auch der slowakische Cuvac) veredelt wurden. Historische Quellen belegen die enge Verbundenheit und Abhängigkeit der Hirten und ihrer weißen Hunde mit traditionellen Almwirtschaft in den Sommermonaten. Bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. Erwähnt Columelli in seinem Werk „De re rustica“ die Tradition der weißen Hirtenhunde, welche die Herde lenkten. Durch ihre weiße Fellfarbe waren die Hunde vor allem nachts leicht von Angreifern zu unterscheiden. Wenn man sich mit der Geschichte des Slovensky Cuvac beschäftigt, so stößt man unweigerlich auf die Geschichte der Walachenhirten. Bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. übernahmen die Bauern und Hirten die sogenannte Walachenordnung von den Soldaten walachischen Ursprungs und bewachten die Grenzen des römischen Reiches mit Hilfe ihrer weißen Hunde. In den darauf folgenden Jahrhunderten entstand eine strategische Besiedlung der karpatischen Grenze entlang des Tatragebirges und der Beskiden bis hin zur Stadt Ostrava. Die Walachenordnung beinhaltet Privilegien der Weiderechte und ermöglichte die Ableistung von Steuern in Form von Käse. Das slowakische Hirtenwesen, insbesondere das liptauische, ist als ursprüngliches zu bezeichnen und hatte eine strenge, halbmilitärische Ordnung. Herr auf der Alm war der „Baca“, der Oberhirte, welcher den Schafskäse herstellte und das Recht hatte, Cuvac zu züchten und zu erziehen. Harte Anforderungen wurden an die Hunde gestellt: Die Cuvac mussten Bären mindestens 200 Schritt vom Schafgatter fernhalten.

Amadeus Big Foot vom Pleissengrund

Quelle: Petra Krivy (www.cuvac.de)

Nervöse, unruhige oder gar ängstliche Cuvac konnten diese Aufgaben nicht erfüllen und waren für den Hirten wertlos. Ein Walachenlob auf den Cuvac besagt: „Jedes Tier fürchtet den Bären, nur der Cuvac nicht!“ Somit wird deutlich, dass die Auswahl der zur Zucht verwendeten Cuvac im Laufe der Jahrtausende nicht nur hart, sondern auch vielseitig war und dass dadurch ein ausgeprägtes, ruhiges Temperament mit Sinn für Pflichten ausgebildet wurde. Die Almhirten behaupten vom Cuvac zurecht, dass er sechs Sinne hätte, wobei der sechste Sinn sein Gewissen, bzw. seine Gewissenhaftigkeit ist. Dies bewährt sich auch beim Einsatz des Slovensky Cuvac im Rettungsdienst. Als historische Zuchtzentren sind die Gebirgsregionen Mährens und der Slowakei anzusehen. Hier konnte sich die Walachen-Almwirtschaft am längsten erhalten. Die Almgehöfte mit Schafen und Cuvac gehörten zum Wesen der Gebirgslandschaft und gelten heute als lebendiges Kulturgut mit Jahrtausende alter Tradition.

Die organisierte Zucht des Slovensky Cuvac begann mit der Begründung des Zuchtbuches und des eigenständigen Zuchtverbandes in der Tschechoslowakei. Als Begründer der rassereinen Zucht gilt Prof. Dr. Antonin Hruza, welcher den ersten Wurf nach dem Rüden Jerry und der Hündin Kora am 04. 06.1929 an der Veterinärhochschule in Brno eingetragen hat. Im Jahr 1961 wurde die Verwaltung des Zuchtbuches für Slovensky Cuvac nach Bratislava verlegt. Die Zahl der Welpeneintragungen pro Jahr lag nun bei ca. 700. Zu diesem Zeitpunkt änderte sich auch die bisher gebräuchliche Rassebezeichnung „Tatra-Cuvac“ zur genaueren Abhebung vom polnischen Hirtenhund, welcher ebenfalls als „Tatrahund“ bezeichnet wird, in den bis heute gültigen Rassenamen „Slovensky Cuvac“. 1965 sorgt Dr. Doc. Vilem Kurz für internationale Anerkennung des Standards durch die FCI. Seitdem ist der Slovensky Cuvac als eigenständige Rasse unter der Bezeichnung FCI-142-CS registriert.

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